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Tage Alter Musik - Regensburg

Beginn:
17.05.2024 - Uhrzeit unbekannt oder Ganztagesevent
Ende:
20.05.2024 - Uhrzeit unbekannt oder Ganztagesevent

Zum 39. Mal präsentieren die Tage Alter Musik Regensburg am Pfingstwochenende vom 17. bis 20. Mai 2024 in der Weltkulturerbe-Stadt Regensburg Musik vom Mittelalter bis zur Klassik an histori-schen Stätten.

Freitag, 17. Mai 2024

Traditionsgemäß bestreiten die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß das Eröffnungskonzert der Tage Alter Musik in der Dreieinigkeitskirche. Den Orches-terpart übernimmt in diesem Jahr das tschechische Originalklangorchester Musica Florea Prag unter seinem Gründer und Leiter, dem Cellisten Marek Štryncl. Auf dem Programm stehen Vokal- und Instrumentalwerke von Jan Dismas Zelenka und Antonio Vivaldi.
Zwei führende britische Ensembles, das Vokalensemble The Marian Consort unter der Leitung von Rory McCleery und das Instrumentalensemble Illyria Consort, das der kroatische Geiger Bojan Čičić leitet, präsentieren das musikalische Erbe des 16. und 17. Jahrhunderts der Küstenregion südlich von Venedig als phantasievolles Nachtkonzert in der Dominikanerkirche. Motto des Konzerts: Eine adria-tische Reise von Venedig nach Dalmatien.

Samstag, 18. Mai 2024

Zum zweiten Mal, nach 2022, gastiert der Organist Bart Jacobs zusammen mit dem Brüsseler Barockorchester Les Muffatti in einer Konzertmatinee am Samstagvormittag in der Dreieinigkeitskirche. Auf der großen Bachorgel der Dreieinigkeitskirche präsentieren die Belgier Rekonstruktionen von Concerti für Orgel und Streicher, die auf Arien und Instrumentalsinfonien aus Kantaten J.S. Bachs basieren. Eine Videoübertragung auf Großbildleinwand von der Orgelempore in das Kirchenschiff wird auch diesmal das Konzerterlebnis bereichern.
La Petite Écurie, ein international besetztes Bläser-Ensemble, bestehend aus Barockoboen (franz. „Hautbois“), Taille, Barockfagott und historischen Schlaginstrumenten, schickt um 14.00 Uhr in der Schottenkirche die Hörer auf eine musikalische Reise durch europäische Musikzentren des 17. und 18. Jahrhunderts. Die „Grand Tour“ beginnt in Frankreich, dem „Geburtsland“ der Oboe, mit Jean-Baptiste Lully und Joseph Bodin de Boismortier, führt über England zu Henry Purcell, macht in Italien Station bei Pietro Antonio Locatelli und endet in der deutschen Hansestadt Hamburg mit Johann Christian Schieferdecker.
Zwei Violinvirtuosen des 18. Jahrhunderts stehen um 16.00 Uhr in der Basilika St. Emmeram im Zentrum der Deutschlandpremiere des jungen aufstrebenden französischen Barockorchester Les Ombres: Antonio Vivaldi und Jean-Marie Leclair. Der Shooting-Star in der Alten-Musik-Szene, der französische Geiger Théotime Langlois de Swarte, nimmt sich bei seinem Regensburg-Debut dreier herausragender Violinkonzerte der beiden Protagonisten an.
Das 20.00 Uhr-Konzert in der Dreieinigkeitskirche bietet prächtige Hochzeitsmusik des Jahres 1589 aus Florenz. Anlass war die Hochzeit von Ferdinando I. de’ Medici mit Christine von Lothringen. Zu diesem Anlass wurde im Uffizientheater die Komödie La pellegrina aufgeführt. Zwischen den Akten gab es Musik: Sechs prunkvoll ausgestattete musikalische Intermedien (Zwischenspiele), die man als kleine weltliche Kantaten bezeichnen könnte, eine Mischung aus Madrigalen und Orchesterstücken. Mit dem italienischen Instrumentalensemble La Chimera, dem Bläserensemble I Fedeli aus der Schweiz, den beiden Gesangsensembles Voz Latina (Italien) und NovoCanto (Österreich) und renommierten Vokalsolisten erwartet die Zuhörer eine prachtvolle, klangopulente Aufführung dieser Florentiner Intermedien.
Im anschließenden Nachtkonzert in der Dominikanerkirche erklingt die Rekonstruktion einer Messver-tonung von Jacob Obrecht aus dem 15. Jahrhundert. Die „Missa Scaramella“ erfährt durch das re-nommierte britische Binchois Consort unter der Leitung seines Gründers Andrew Kirkman in Re-gensburg erstmals ihre Wiederaufführung. Daneben stehen auch mehrstimmige Scaramella-Versionen von Josquin des Prez und Loyset Compère auf dem Programm sowie Kompositionen aus dem Umfeld Jacob Obrechts.

Sonntag, 19. Mai 2024

Das junge britische Fieri Consort gibt am Sonntagvormittag im Reichssaal sein Deutschland-Debut bei den Tagen Alter Musik. Mit einem Querschnitt aus der 1588 in England veröffentlichten Samm-lung „Musica transalpina“, die 57 Madrigale italienischer Komponisten in englischer Sprache umfasst, präsentieren die acht Briten die hohe Kunst des Madrigalsingens und beweisen einmal mehr, dass sie zu den besten britischen Vokalensembles zählen.
Das junge französische Mittelalterensemble ApotropaïK durchquert bei seinem Regensburg-Debut am Sonntagnachmittag in der Minoritenkirche Europa in seiner sprachlichen und kulturellen Vielfalt vom 12. bis zum frühen 15. Jahrhundert und beleuchtet insbesondere faszinierende Frauenfiguren in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen. Die vier Franzosen sind eines der hoffnungsvollen jungen Mittelalterensembles Frankreichs, das sich durch hohe musikwissenschaftliche Kompetenz und virtuose Musikalität auszeichnet.
Ebenfalls in Frankreich beheimatet, stellt sich am Sonntagnachmittag um 16.00 Uhr in der Basilika Alte Kapelle das Ensemble Le Consort vor. In Frankreich zählt das Ensemble zu den jungen Stars der Alten Musik. Das Programm des Konzerts in Regensburg „Specchio Veneziano“ (venezianischer Spiegel), das der Musik von Antonio Vivaldi Werke seines weit weniger bekannten Kollegen Giovanni Battista Reali gegenüberstellt, hat Le Consort 2021 auch auf CD beim Label Alpha veröffentlicht.
Ausschließlich Werke von Ludwig van Beethoven stehen auf dem Programm der Kölner Akademie, die unter ihrem Gründer und Leiter Michael Alexander Willens zum zweiten Mal in Regensburg gastiert. Eröffnet wird das Konzert mit der Ouvertüre zum Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ op. 43. Der junge polnische Hammerflügelspezialist Tomasz Ritter wird Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 und das G-Dur Konzert Nr. 4 op. 58 auf einem entsprechenden Instrument (Conrad Graf, 1819) interpretieren.
Der Neapolitaner Alessandro Scarlatti komponierte eine besondere Form der Kantate, die Serenata, insbesondere die Solo-Serenata, für Gesangsstimme und begleitende Instrumente. Zwei solcher Serenaten stehen auf dem Programm des sonntäglichen Nachtkonzerts im Reichssaal mit der jungen aufstrebenden Sopranistin Francesca Aspromonte und dem Bologneser Barockensemble Arsenale Sonoro mit seinem Konzertmeister Boris Begelman. Dank Alessandro Scarlattis musikalischer Bildersprache werden die Italiener den nächtlichen Reichssaal in eine „Cara notte“ verzaubern. Arsenale Sonoro feiert mit diesem Nachtkonzert seine Deutschlandpremiere.

Montag, 20. Mai 2024

Neben den vielen kulturellen Veränderungen entwickelte sich im 17. Jahrhundert auch eine selbstbewusste „moderne“ Musik, die sich für dramatische Gegensätze und lebhafte emotionale Aussagen begeisterte. Das amerikanische Barockensemble Quicksilver spürt bei seiner Europa-Premiere diesem „stile moderno“ nach, wie er von virtuosen Instrumentalkomponisten zunächst in Italien und dann in Deutschland erfunden wurde. Auf dem Programm stehen „moderne“ Sonaten von Schmelzer, Legrenzi, Bertali, Castello, Kerll u.a.
Im Spanien des 16. Jahrhunderts war die Vihuela eines der am häufigsten gespielten Instrumente für die private Aufführung anspruchsvoller Kunstmusik. Die französische Sopranistin Perrine Devillers und der argentinische Vihuelaspieler Ariel Abramovich werden im wundervollen Ambiente der Ulrichskirche am Montagnachmittag eine Auswahl an Liedern mit Vihuela-Begleitung und instrumentalen Fantasien für Vihuela aus einer 1576 in Valladolid veröffentlichten Sammlung des spanischen Renaissance-Komponisten Estevan Daça präsentieren.
Leonardo da Vincis revolutionärer Entwurf einer Brücke über das Goldene Horn, die größte Brücke der damaligen Welt zu Beginn des 16. Jahrhunderts, wurde nie realisiert, blieb aber als Skizze in Leonardos Aufzeichnungen erhalten. Heute bauen die Musiker des Ensembles Constantinople und der charismatische italienische Tenor Marco Beasley die Brücke, zumindest auf musikalischem Weg. Im Konzert am Montagnachmittag im Reichssaal können die Hörer in die imaginäre und kühne Welt der Zeichnungen von da Vinci eintauchen und osmanische Kompositionen, persische Gedichte und italienische Frottole aus dem 16. Jahrhundert genießen, die das populäre Repertoire zweier Zentren der Musikkultur jener Zeit vereinen.
Samson, das ist der biblische Muskelprotz, der in die Liebesfalle tappt und als Sühne hierfür den Tempel der Philister zum Einsturz bringt. In der Version des Dichters John Milton wird daraus ein vielschichtiges Psychodrama um einen gefallenen Helden, der seiner Kraft und seines Augenlichts beraubt ist. Auf Grundlage dieses klassischen englischen Dramentextes schuf Georg Friedrich Händel 1741 unmittelbar nach der Fertigstellung des „Messias“ in nur sechs Wochen eines seiner packendsten Oratorien überhaupt. Chor und Orchester der polnischen Capella Cracoviensis und namhafte Solisten setzen mit dieser Aufführung unter der Leitung von Jan Tomasz Adamus den fulminanten Schlusspunkt der TAGE ALTER MUSIK 2024.

Rahmenprogramm

Wie gewohnt findet im Rahmen des Festivals auch 2024 im historischen Salzstadel an der Steinernen Brücke vom 18. bis 20. Mai wieder eine große internationale Verkaufsausstellung von Nachbauten historischer Instrumente, von Tonträgern, Büchern und Noten statt. Bis zu 50 Anbieter aus ganz Europa werden die Ausstellung beschicken und sie somit zur größten ihrer Art in Deutschland machen. Der Eintritt ist frei!
Begleitend zur Aufführung der Florentiner Intermedien zum Schauspiel La Pellegrina durch das Ensemble La Chimera und das Vokalensemble NovoCanto findet am Freitag, dem 17. Mai im „Bonhoeffersaal“ des Alumneums eine vom Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg organisierte interdisziplinäre Tagung statt. Titel der Veranstaltung: Musik, Mythologie und meraviglia: Die Intermedien zu La Pellegrina (1589). Um Anmeldung bis zum 10. Mai 2024 wird gebeten (angelina.sowa@stud.uni-regensburg.de).
Der Eintritt ist frei!

Ebenso wird es in Zusammenarbeit mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Regens-burg wieder drei Konzerteinführungen im „Bonhoeffersaal“ des Alumneums geben (Konzert 6: „La Pellegrina“, 19.00, Konzert 11: Beethoven-Konzert, 19.00 Uhr und Konzert 16: Händel: „Samson“, 17.30 Uhr). Der Eintritt ist frei!

Am Samstag, dem 18. Mai, findet mit dem Hautboisten-Ensemble La petite Écurie im Innenhof des Thon-Dittmer-Palais, bei schlechtem Wetter im Auditorium des Thon-Dittmer-Palais, ein Gesprächskonzert statt. Titel der Veranstaltung: Die Hautboistenband am Hof Ludwigs XIV.
Beginn: 16.30 Uhr. Der Eintritt ist frei!

Der Flötenbauer Guido M. Klemisch lädt am Sonntag, dem 19. Mai, in den Dollingersaal zu einem Gesprächskonzert über die Kunst der deutschen Flötenbauer zwischen 1511 und 1748 ein.
Beginn: 16.00 Uhr. Der Eintritt ist frei!

Schließlich gibt es am Dienstag, dem 21. Mai an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik einen Kurstag „Alte Musik“ mit dem italienischen Tenor Marco Beasley, der sich auf italienische Vokalmusik aus dem Umfeld der Florentiner Camerata um 1600 spezialisiert hat. Der Kurstag endet mit einem Konzert um 19.30 Uhr im Konzertsaal der HfKM (Eintritt frei!). Zuhörer sind in den Räumen der HfKM zu Kurs und Konzert in Regensburg-Stadtamhof herzlich willkommen. Anmeldungen und nähere Informationen unter www.hfkm-regensburg.de

 

Eintritt
Kartenbestellungen für die Konzerte der TAGE ALTER MUSIK sind direkt über die Homepage der TAGE ALTER MUSIK möglich:
www.tagealtermusik-regensburg.de

Weitere Informationen und Programm
www.tagealtermusik-regensburg.de

Bilder

Konzert im Reichssaal

Konzert im Reichssaal

Konzert in der Minoritenkirche

Konzert in der Minoritenkirche

Konzert in der Alten Kapelle
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