Lichterzug der Schulkinder - Nürnberg

Der Lichterzug der Nürnberger Schulkinder hat eine lange Tradition. Nach pandemiebedingter zweijähriger Pause in den Jahren 2020/2021 findet in diesem Jahr der 73. Lichterzug der Nürnberger Schulkinder am Donnerstag, 14. Dezember 2023, statt, wieder organisiert vom Amt für Allgemeinbildende Schulen der Stadt Nürnberg. Ab 18 Uhr werden rund 900 Schülerinnen und Schüler der Nürnberger Grund-, Mittel- und Förderschulen mit ihren Lehrkräften und Betreuungspersonen sowie Schulreferentin Cornelia Trinkl (auch in Vertretung von Oberbürgermeister Marcus König) erwartet. Die Schülerinnen und Schüler werden, angeführt vom Nürnberger Christkind Nelli Lunkenheimer, mit selbst gebastelten Laternen von der Fleischbrücke am Christkindlesmarkt vorbei hinauf zur Kaiserburg ziehen.

In der funkelnden Laternenwerkstatt der Mittelschule Insel Schütt entstehen in diesem Schuljahr sechs Motivlaternen rund um den Nürnberger Christkindlesmarkt. Neben Apfel, Nuss und Mandelkern sind Rauschgoldengel und Weihnachtsmarkt Dekorationsideen der diesjährigen Laternen. In den Gestaltungen fließen Ideen der Schülerinnen und Schüler mit Ideen des Werklehrers zusammen, und so sind wieder einzigartige Motive entstanden. Gemeinsam mit dem großen Stern an der Spitze und den Kerzen des Vorjahrs tritt die Schule mit rund 13 Großlaternen an. Alle verwendeten Materialien sind, wie seit mehr als einem Jahrzehnt gewohnt, vollständig recycelbar und können zu großen Teilen wiederverwertet werden.

Auf dem Ölberg unterhalb der Kaiserburg werden Schülerinnen und Schüler aus den dritten und vierten Klassen der Grundschule Bismarckschule heuer das Lichterzug-Gedicht vortragen. Dort wird auch das Christkind sprechen. Die Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Wilhelm-Herschel-Mittelschule stellen danach wieder die Weihnachtsgeschichte in lebenden Bildern nach. Schon seit vielen Jahren wird der traditionelle Lichterzug von der Musikschule Nürnberg musikalisch durch verschiedene Ensembles unterstützt.

„Beim festlichen Lichterzug der Nürnberger Schulkinder erleben wir die strahlende Magie der Weihnachtszeit. Die friedvolle Atmosphäre in der Gemeinschaft beim gemeinsamen Marsch zur Burg sorgt bei mir genauso für Gänsehaut wie das Krippenspiel. Jedes strahlende Gesicht und jede kleine Flamme symbolisieren das Licht und die Hoffnung, die wir von Nürnberg aus in die Welt tragen für ein friedvolles Miteinander“, so Schulreferentin Cornelia Trinkl.

Der besondere Dank der Stadt gilt der Nürnberger Versicherung. Sie sponsert seit mittlerweile 31 Jahren den Lichterzug mit 10 000 Euro und gewährleistet so, dass die Veranstaltung durchgeführt werden kann. „Wir freuen uns, mit der Spende unserer Stiftung die Lichterzug-Tradition fortzuführen und den Schulkindern dieses Gemeinschaftserlebnis ermöglichen zu können. Sie bringen mit ihren selbstgebastelten Kunstwerken jedes Jahr die Innenstadt wieder zum Leuchten. Ein stimmungsvolles Ereignis, das sicher auch viele Erwachsene bewegt und an die eigene Kindheit erinnert“, sagt Dr. Karoline Haderer, Marketingleiterin der Nürnberger Versicherung.

Ein großer Dank gilt auch der Jugendherberge, denn sie stellt seit vielen Jahren den Eppeleinsaal mit Foyer für Proben, das Umkleiden und das Schminken zwei Tage kostenlos zur Verfügung.

Der Nürnberger Lichterzug hat in Nürnberg eine lange Historie, denn sein Ursprung wurde vor mehr als 70 Jahren in der Nürnberger Stadtchronik festgehalten und liegt in einer sehr dunklen Zeit der Stadtgeschichte. Im Jahr 1948 – nur drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges – lag Nürnberg noch zu großen Teilen in Schutt und Asche. Doch der Krieg hatte nicht nur die Gebäude in Ruinen verwandelt. Auch die Bürgerinnen und Bürger Nürnbergs durchlebten eine sehr dunkle Zeit, die geprägt war von Entbehrung, Trauer und Zukunftsängsten.

In diese für die Stadt und ihre Bürgerinnen sowie Bürger schwere und düstere Zeit setzten die Nürnberger Schulkinder nun mit dem ersten Lichterzug im Jahr 1948 ein Zeichen des Lichts und der Hoffnung. Die Idee zu diesem Ereignis hatte der damalige Stadtschulrat Otto Barthel. Anlässlich des zum ersten Mal seit dem Krieg wieder auf dem Hauptmarkt stattfindenden Christkindlesmarkts ließ er „seine“ Schulkinder im Werkunterricht Laternen basteln und zog mit den Schülerinnen und Schülern am 20. Dezember 1948 im ersten Lichterzug durch die Nürnberger Innenstadt.

Weitere Informationen
www.christkindlesmarkt.de